
Durch die dramatische Klimakrise ist unser Wald in seiner Existenz
bedroht. Zu wenig Regen, Stürme, Hitzewellen und lange Dürreperioden
schädigen den Wald schon seit Jahren massiv. Durch den Dürresommer
2018 und die Hitzeperioden dieses Jahres droht jetzt ein Waldsterben
2.0. 40 Millionen Bäume sind bundesweit bereits abgestorben.
Besonders gefährdet sind naturferne Nadelmonokulturen aus Fichten
und Kiefern, die auf Grund ihres schnellen Wachstums seit zwei
Jahrhunderten bevorzugt angepflanzt worden sind – auch dort, wo sie
von Natur aus nicht vorkämen. Der beste Waldschutz ist ein
konsequenter Klimaschutz. Zugleich sind ein Ökologisierung der
Waldbewirtschaftung und mehr alte, naturnahe Wälder ein zentraler
Baustein einer erfolgversprechenden Klimapolitik. So können Wälder
wichtige „Verbündete“ im Kampf gegen die Klimakrise sein. Sie
sind Wasserspeicher, Luftfilter, Bodenschützer, und sie sind
Klimaschützer indem sie Kohlenstoff speichern und als Senken für
den Klimakiller CO2 fungieren. Wir brauchen Wälder, die für die
Auswirkungen der Klimakrise am besten gewappnet sind, und bestmöglich
als Kohlenstoffspeicher fungieren können. Die Politik ist mehr denn
je gefordert, jetzt die richtigen Weichen zu stellen, um unseren
Kindern und Kindeskindern naturnahe, stabile und klimafeste Wälder
zu hinterlassen. Wir Grüne im Bund gemeinsam mit den Grünen in den
Ländern legen dazu ein Klimawaldprogramm vor, das die wichtigsten
Maßnahmen für einen Wald der Zukunft beschreibt.
Das grüne Klimawaldprogramm
Wir wollen Waldbesitzer*innen mit einem Klimawaldprogramm dabei
unterstützen, naturnahe Wälder mit standortheimischem hohem
Laubwaldanteil entstehen zu lassen. Wir sehen die öffentlichen und
privaten Waldbesitzer*innen als Partner beim Klimaschutz. Viele
wirtschaften schon heute naturnah noch vieles ist zu tun.
Aufbau von naturnahen und klimastabilen Wäldern fördern
Auf zerstörten Flächen soll wieder Wald wachsen, neue Wäldern
sollen in Retentionsräumen, Auen, Niederungen und auf
Industriebrachen entstehenFördermittel aus Steuergeldern müssen
streng nach dem Prinzip öffentliches Geld für öffentliche Leistung
und entsprechend an ökologischer Kriterien gebunden werden, deren
Umsetzung kontrolliert wird, wie das bei FSC zertifizierten Wäldern
der Fall ist. Wer naturnahe Wälder aufbaut, wird belohnt. Wer weiter
auf Baumplantagen setzt, geht leer aus.
Forstplantagen zu Wäldern umbauen
Das Zeitalter reiner Monokulturen auf bestehenden „Anbauflächen“
muss ein Ende haben. Der Umbau von Plantagen- und Monokulturen zu
naturnahen, klimabeständigeren Mischwäldern mit hohem
Laubbaumanteil liegt in unserem elementaren Interesse und ist eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir wollen einen Waldzukunftsfonds
von einer Milliarde Euro für die nächsten Jahre als erste
Finanzspritze für den kranken Wald auflegen.
Mehr Wildnis im Wald zulassen
Wir brauchen eine Urwald-Offensive in Deutschland, so dass dort
ungeachtet von menschlichen Eingriffen Natur wieder Natur sein kann
und die „Urwälder von morgen“ wachsen. Wälder müssen wieder
bis zur natürlichen Zerfallsphase alt werden dürfen. Bislang sind
wir aber von dem Ziel der nationalen Biodiversitätsstrategie, fünf
Prozent der Waldfläche der Natur zu überlassen, noch weit entfernt.
Die Bundesregierung soll dafür dauerhaft einen ausreichend
finanzierten Wildnisfonds einrichten, damit diese Flächen gesichert
werden können. Die öffentliche Hand soll vorangehen und zehn
Prozent ihrer Wälder wieder der Natur überlassen, wie das in den
grün mitregierten Ländern bereits erfolgreich umgesetzt wird.
Quelle: https://www.gruene.de/artikel/waldschutz-ist-klimaschutz-ist-waldschutz
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